Schmerzen

Was ist eigentlich Schmerz?

Schmerzen kennt eigentlich jeder und das auch schon sehr lange. Die ersten Erfahrungen mit ihm haben wir spätestens, wenn die ersten Zähne sprießen.

 

Schmerz ist ein Symptom und somit auf gewisse Art unser Freund, denn er weist uns darauf hin, dass in unserem Körper etwas passiert bzw. etwas nicht in Ordnung ist.

Würden wir keine Schmerzen fühlen, wenn die Hand die heiße Herdplatte berührt, wären die Folgen fatal. Schmerz hat also die Funktion, uns zu sagen, „ändere etwas.“

Die Werbung bezeichnet Schmerz als den Feind der Menschheit, dem man mit Chemiewaffen zu begegnen hat.

Wenn ich ein Symptom bekämpfe und es behebe, ohne weiter zu forschen, kenne ich seine Ursache nicht und muss davon ausgehen, dass es zurückkommt sobald die Wirkung der Pille nachlässt, oder wenn ich den auslösenden Moment wiederhole.

Schmerz entsteht, wenn durch eine Verletzung verschiedene Botenstoffe im betroffenen Areal freigesetzt werden. Man könnte sagen, der Körper gibt Alarm.

Die Botenstoffe reizen eine Art von Rezeptor (Fühler) und geben diesem die Information, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Über verschiedene Nervenfasern wird der Schmerzreiz, erst ins Rückenmark und dann ins Gehirn transportiert und bewirkt:

Den Reflex zurückzuweichen (Hand von der Herdplatte ziehen).

Im Gehirn trifft der Impuls auf eine Art Türsteher. Die Struktur heißt Thalamus und unterscheidet bei den ankommenden Informationen ob sie wichtig oder unwichtig sind. Unwichtige werden herausgefiltert.

Der Schmerzreiz darf ins Bewusstsein dringen, er ist also wichtig. Im Großhirn gibt es für jeden Körperbereich ein spezifisches Areal, dass von dem Impuls angesteuert wird und wir wissen dann, uns tut die Hand weh.

So weit so gut. Problematisch ist, dass es keine Gewöhnung an den Schmerz in dem Sinne gibt, als dass der Nerv irgendwann wüsste: da ist einfach etwas kaputt, das bleibt so, es wird aber keiner daran sterben, also wird es ignoriert.

Über das „nicht gewöhnen“ kann chronischer Schmerz entstehen.

Die Nervenzellen bilden dann ein so genanntes Schmerzgedächtnis. Schmerz hat in diesem Fall keine Funktion mehr und muss über verschiedene Mechanismen bekämpft werden, auch medikamentös. Allerdings sollte man nie vergessen, auch die auslösenden Bedingungen möglichst zu beheben.

Eine Bandscheibe fällt nicht einfach so vor, es gibt begünstigende Faktoren und an diesen Faktoren kann man zum Beispiel über eine Verbesserung der Statik arbeiten.

Kopfschmerzen haben oft Auslöser in der Nackenmuskulatur oder sind durch funktionelle Störungen des Kiefergelenks verursacht. Auch hier lässt sich etwas machen.

Bevor man also einfach jeden Schmerz mit einer Pille unterdrückt, sollte man abwägen, ob es nicht besser wäre, tiefer zu schauen und die Ursachen zu bekämpfen.

In meiner Ausbildung habe ich, genau wie andere Mediziner, den schönen Satz „Vor die Therapie hat der liebe Gott die Diagnose gestellt“ gelernt und ein Symptom alleine macht (meistens) noch keine Diagnose.

 

Nach der Diagnose sollte mehr als eine rein auf das Symptom bezogene Therapie folgen, wobei zu erwähnen bleibt, daß chronischer Schmerz als eigenes Krankheitsbild zu bewerten ist.

 

Gerne können wir über Ursache und mögliche Behandlung in meiner Praxis sprechen.

 

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