Sommersonnenwende

Sommersonnenwende

 

Am 21. Juni ist Sommersonnenwende. Auf die kürzeste Nacht des Jahres folgt der längste Tag, mit in unseren Breitengraden gut 17 Stunden Helligkeit.

Eines der ältesten kultischen Feste der Menschheitsgeschichte ist die Sommersonnenwendfeier. Funde, die in die Steinzeit datiert werden, weisen darauf hin, dass schon vor ca. 10.000 Jahren dieses Fest begangen wurde. Sowohl die Germanen als auch die Kelten zelebrierten den längsten Tag des Jahres.

Trotz Versuchen, der katholischen Kirche, die heidnischen Bräuche im Mittelalter abzuschaffen, fanden auch in dieser Epoche Sonnenwendfeuer mit dazugehörigen Feierlichkeiten statt. Daraufhin deutete die Kirche die Feuer einfach um und stellte sie in die christliche Tradition, als Johannisfeuer.

 

Bis heute ist in manchen Gegenden die Tradition lebendig geblieben. So feiern die skandinavischen Länder Mittsommer mit Feuern, Fackelumzügen, Picknick mit Familie und Freunden und ausgelassenem Tanz.

Im baltischen Raum werden Feuer entzündet, es wird getanzt und in der Gemeinschaft gegessen, Männer schmücken sich mit Eichenlaub- und Frauen mit Margeritenkränzen.

Auch in unserem Nachbarland Österreich wird die Sonnenwende oder der Johannistag mit Feuern und Freudentänzen gefeiert.

 

Wie passt das in unsere heutige Kultur? Und was kann das Feiern für den einzelnen bedeuten?

 

Wir Menschen sind Teil der Natur. Unsere westliche Lebensweise lässt uns das nur noch begrenzt wahrnehmen. Wir sind der Witterung kaum ausgesetzt, verlängern mit künstlichem Licht die Tage, heizen unsere Wohnungen, um der Kälte zu entgehen und müssen nicht zwangsläufig das Haus verlassen. Die Struktur unserer Woche wird von Arbeit und Wochenende bestimmt.

Größere Zusammenhänge und der Blick für den Kreislauf des Lebens geht dabei verloren. Durch das Feiern der Jahreskreisfeste werden wir uns dessen wieder mehr bewusst und gehen eine tiefere Verbindung mit der Natur ein.

 

Ein Ritual ist laut Wikipedia:

“[…] eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft feierlich-festliche Handlung mit hohem Symbolgehalt. Sie wird häufig von bestimmten Wortformeln und festgelegten Gesten begleitet und kann religiöser oder weltlicher Art sein […].”

Die Rituale, die bei Jahreskreisfesten begangen werden, dienen der Sinnstiftung und helfen uns, uns auf Veränderungen einzulassen.

Uns wird der, in der Natur sehr klar sichtbare Zyklus von Werden und Vergehen vor Augen geführt.

Rituelle Handlungen ermöglichen uns, uns in einen geschichtlichen Zusammenhang mit der Vergangenheit zustellen, sie begleiten uns in der Gegenwart und geben uns eine Perspektive für die Zukunft.

 

Mit dem Feiern legen wir einen guten Startpunkt fest, um Neues anzupacken und uns von Überholtem zu lösen.

Wir fühlen uns als Teil eines Kollektivs, denn ein Ritual braucht eine Gemeinschaft, um kraftvoll zu sein.

 

Bei den traditionellen Sonnenwendenfeierlichkeiten ging es darum Dankbarkeit für die Fülle, die wir im Sommer erleben zu zeigen, das Licht zu feiern, die Erneuerung und Fruchtbarkeit.

Gleichzeitig markiert die Sonnenwende auch die Umkehr, hin zur dunklen Jahreszeit.

 

Wie können wir die Sommersonnenwende feiern?

 

Jeder hat im Vorfeld die Aufgabe zu überlegen, was im vergangenen Jahr passiert ist und was davon nicht weiter mitgenommen werden soll.

Das, was ihr loslassen wollt, schreibt ihr auf einen kleinen Zettel. Denkt auch darüber nach, was ihr euch stattdessen wünscht und merkt euch diesen Wunsch. Den Zettel nehmt ihr mit zu eurer Feier.

 

Trefft euch mit Freunden und oder Familie und errichtet zusammen ein Feuer auf einem Lagerfeuerplatz oder in einer Feuerschale. Wenn das alles nicht möglich ist. Könnt ihr eine Kerze auf einen Teller stellen, den ihr mit Dingen aus der Natur schmückt.

 

Die Zettel mit dem was ihr loslassen wollt, können ins Feuer geworfen werden und wenn der Rauch aufsteigt konzentriert euch auf das, was ihr stattdessen in eurem Leben begrüßen wollt.

 

 

Ein Jahreskreisfest ist ein guter Zeitpunkt, um zu sehen in welcher Fülle wir leben und dafür Dankbarkeit zu äußern und zu spüren.

 

 

Schon früher wurden am 21. Juni Kräuter und Blumen gesammelt und zu Kränzen oder Gürteln gewunden, mit denen sich die Menschen schmückten. Die üblichen Kräuter dabei waren z.B Beifuß, Schafgarbe, Johanniskraut. Die Kräuter können nach der Feier zu Kräuterbündeln gefasst werden und zum Räuchern verwendet werden, oder am Ende des Abends dem Feuer geschenkt werden.

Tanz, Musik und Essen

Gehören zu jeder Feierlichkeit. Die Sonnenwende ist ein fröhlicher Anlass und dazu passt es gut, um das Feuer zu tanzen.

 

Im Internet finden sich viele weitere Ideen und am Ende gilt, erlaubt ist was gefällt.

 

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