Schlaganfall - Ein Notfall mit vielen Gesichtern

 

 

Es ist in unserer Vorstellung undenkbar, dass mich oder eine Person in meinem Umfeld der Schlag trifft, weil wir noch zu jung sind. Das ist leider ein Irrtum. Erkrankungen kennen keine Altersbegrenzung.

 

Einige scheinbar harmlose Symptome können auf die dritthäufigste Todesursache Deutschlands hinweisen, den Schlaganfall. Er ist für die meisten erworbenen mittleren bis hin zu schweren Behinderungen verantwortlich.

 

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, kann man zwei Arten von Schlaganfällen unterscheiden, den Hirninfarkt und die Hirnblutung, deren Verläufe sehr unterschiedlich sind.

 

Bei einem Hirninfarkt (70-85% der Schlaganfälle) wird ein Gefäß im Gehirn verschlossen und das dahinterliegende Gebiet nur noch unzulänglich oder gar nicht mehr mit Blut versorgt.

Der Verschluss erfolgt entweder durch ein Blutgerinnsel, das sich in einer größeren Arterie gelöst hat, durch die Gefäße gespült wurde und dann an der ersten Engstelle stecken bleibt, oder durch fortschreitende Gefäßverkalkung bzw. eine Thrombose.

 

Die andere mögliche Ursache ist eine Blutung im Gehirn selbst oder zwischen den Hirnhäuten. In der Regel liegt bei diesem Geschehen eine Vorschädigung der Gefäße durch Arteriosklerose (Verkalkung) vor. Begünstigt durch Bluthochdruck reißt ein Gefäß, das Blut tritt mit hohem Druck in das umliegende Gewebe aus und erreicht das zu versorgende Gebiet nicht mehr.

 

Blut transportiert Sauer- und Nähstoffe, die die Nervenzellen brauchen, um nicht zugrunde zu gehen. 

 

Symptome:

 

Sehstörungen

ungleich große Pupillen

Schwindel

heftige Kopfschmerzen eventuell mit Erbrechen

Sprachstörungen

Störungen im Verständnis von Gesprochenem

halbseitige Lähmung

halbseitige Sensibilitätstörungen

 

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute!

 

Wenn sie einen Schlaganfall vermuten, wählen sie die 112, äußern sie „Verdacht auf Schlaganfall“, so kann die Klinik die nötigen Vorbereitungen treffen und es kommt ein Notarzt mit zum Rettungseinsatz.

 

Wichtig ist, den Patienten genau zu beobachten und sich zu merken wie sich die Symptome entwickeln. Versuchen Sie nachzuvollziehen, was er als letztes getan hat. Genaue Informationen geben dem Notarzt Aufschluss darüber, welches Hirnareal betroffen und wie der bisherige Verlauf der Erkrankung zu bewerten ist.

 

Je früher die Therapie begonnen wird, desto mehr Nervenzellen kann man retten und schützen, und desto selbständiger und besser übersteht der Patient den Notfall.